Donnerstag, 24. Februar 2011

Gut im Bett!

Wie wir im letzten Kapitel gesehen haben, gibt es nur einen guten Grund dafür, dass er euch nach der ersten Nacht nicht mehr anruft, obwohl ihr ansonsten alles richtig gemacht habt: Der Sex war mies.
Klar, niemand denkt von sich selbst, dass er vielleicht langweilig oder anstrengend im Bett sein könnte; aber Tatsache ist, dass euch jeder (promiskuitive) Mann von der ein oder anderen Frau erzählen kann, die es einfach nicht gebracht hat.
Mitunter resultiert das Ganze trotz allem in einer Beziehung, aber das Fremdgehen seinerseits ist dann schon vorprogrammiert (wie mir eben jene Männer bestätigt haben, die mit einer sexuellen Nullnummer zusammen waren).

Wie aber wird man zur Sexgöttin?
Frauenzeitschriften wie Cosmopolitan oder Glamour versorgen uns regelmäßig mit angeblich hilfreichen Ratschlägen, die von Eisbeuteln im Genitalbereich bis zum erotischen Vorspiel mit Straußenfedern alles abdecken, was unser Sexualleben ungemein aufregend machen und uns selbst zur unangefochtenen Fucking Queen machen sollen. Nun frage ich mich schon, wie der gerade frisch abgeschleppte Mann wohl reagiert, wenn ich ihm erst die Augen verbinde und ihn dann auffordere, mir eine intimsten Stellen mit ätherischen Ölen einzureiben, während ich ihm meine liebsten erotischen Gedichte zitiere.
(Kleine Anmerkung dazu: Die ganze Augenverbinden-Geschichte ist im Allgemeinen sowieso für Frauen viel aufregender als für Männer, weil wir nicht so auf Visualität fixiert sind.)
Damit eins klar ist: Die erste Nacht ist für den ganzen weiteren Verlauf der Beziehung entscheidend, und sollte im Regelfall ganz ohne Hilfsmittel – wie Sexspielzeuge, die unter anderen Umständen ja nicht zu verachten sind – dafür sorgen, dass er euch als wahnsinnig aufregend in Erinnerung behält und euch dementsprechend unbedingt wiedersehen will.
Das alles könnt ihr problemlos schaffen, wenn ihr ein paar goldene Regeln beachtet:


  1. Keine Hemmungen!
Ich kann es nicht oft genug betonen, aber das, was uns immer wieder an unserem eigenen Glück hindert, ist unsere Angst vor Peinlichkeit. Dazu ein kleiner Auszug aus dem Wörterbuch Frau-Mann/Mann-Frau:
Sie denkt: „Stöhne ich zu laut? Oder zu leise? Klinge ich zu sehr wie eine Pornodarstellerin – oder zu wenig?“
Er denkt: „Oh Gott, sie macht gar keine Geräusche, bin ich schlecht im Bett? Halt, das kann nicht sein – sie ist einfach nur unfähig! Hey, jetzt fängt sie an zu schreien – großartig! Yeah, ich bin der König der Welt! Und sie ist die Königin!“
Sie denkt: „Oh nein, jetzt will er auch noch, dass ich nach oben komme, dabei sind meine Titten doch viel zu klein und meine Nippel zu groß... und meine Oberschenkel wabbeln so fürchterlich...“
Er denkt: „Titten! Titten! Yeah, Titten!“
Ich schätze, meine Aussage ist angekommen.



  1. Get down!
Es ist eine alte Wahrheit, die dennoch viel zu wenig Beachtung findet. Gleich werdet ihr die Augen verdrehen, aber ja, es ist einfach so, Männer mögen Blowjobs. Und im Ernst – könnt ihr ihnen das wirklich verdenken? Natürlich wäre es optimal, wenn du auch Spaß an der Sache finden könntest (da reden wir auch noch mal ausführlich drüber), aber fürs Erste ist einfach nur wichtig, dass du es tust. Und zwar nicht erst, wenn du „Vertrauen“ (oder was auch immer das mysteriöse Etwas sein soll, das so ungemein wichtig ist, einfach nur um das verdammte Ding in den Mund zu nehmen) aufgebaut hast, sondern gleich. In der ersten Nacht. Das macht dich nicht nur wesentlich geiler in seinen Augen, sondern unterscheidet dich auch von den meisten anderen Frauen, die aus irgendwelchen Gründen damit warten wollen. Es ist ja jetzt auch nicht so, als wäre es ein irrsinniges Opfer. Just do it – und er wird dir ungemein dankbar sein.


  1. Get dirty!
Die meisten von uns wollen ja erst einmal in einer festen Beziehung sein, bevor sie sich trauen, ihre Fantasien auszuleben oder einfach mal was Anderes auszuprobieren. Dabei gibt es doch eigentlich keine bessere Spielwiese als einen One-Night-Stand! Wenn es ihm nicht gefällt – sein Pech, du musst ihn ja nie wiedersehen. Viel wahrscheinlicher aber ist es, dass er unglaublich angemacht sein wird, wenn du deiner schmutzigen Seite freien Lauf lässt.
Natürlich sollst du es nicht übertreiben und nichts tun, was dir überhaupt nicht entspricht und gar keinen Spaß macht. Es sind eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten: Bestimmt denkst du gelegentlich beim Sex „Oh ja, das ist gut, mach weiter“. Dann sprich es einfach aus! Willst du, dass er dich härter nimmt? Dann befehl es ihm! Ihr seht, worauf ich hinauswill. Ohne dass ihr gleich ganz unten in der Dirty-Talk-Kiste wühlen müsst (ich glaube, kaum jemand steht wirklich auf „böse Tiernamen“), könnt ihr das Ganze durch ein paar Komplimente und Aufforderungen an den richtigen Stellen ganz schön anheizen.
Super zum Üben, übrigens: Urlaubsflirts, die eure Sprache nicht sprechen. Du kannst ganz ohne Angst vor Peinlichkeiten einfach mal ausprobieren, wie gut es sich anfühlt, dem Sex eine versaute verbale Komponente zu verleihen.
Auch Stellungswechsel kommen leichter und anregender zustande, wenn sie, anstatt dass du sie durch mühsames Herumschubsen andeutest, direkt angesagt werden: „Fick mich von hinten“ ist eine ebenso klare wie anturnende Aussage und führt immer zum Erfolg.



Diese drei Tipps sind natürlich noch nicht das vollständige Rezept für ein ewig perfektes Sexleben – aber absolute Basics für die perfekte erste Nacht. Wenn ihr sie wirklich beherzigt, ist es praktisch unmöglich, dass er nicht scharf auf eine Wiederholung ist.
Also, krallt euch den Kerl – auf jede mögliche Weise!



In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine

Mittwoch, 23. Februar 2011

Abgeschleppt - und dann?

Nehmen wir an, du hast bisher alles richtig gemacht: Du hast IHN angesprochen, seine Aufmerksamkeit auf dich gezogen, ihm die richtigen Storys erzählt, ihn so richtig heiß gemacht, und ihr seid in seiner Wohnung gelandet. Da du die Tipps von Pick-up Lady beherzigt hast, seid ihr auch gleich richtig zur Sache gekommen. Du findest ihn immer noch gut, er hat sich nicht als sofort abschießwürdig herausgestellt, und du hättest nichts dagegen, die Sache zu wiederholen.
Dann bist du jetzt in der gleichen Situation, in die schon mehrere meiner Freundinnen geraten sind, nachdem ich sie entsprechend gecoacht hatte. Was ich aber dabei bisher immer vergessen habe: Den unglaublich süßen Typen einmal ins Bett zu kriegen, ist eine Sache – ihn nochmal dahin zu locken, eine andere. Gerade wenn du meine Pick-up Tricks anwendest, kann es zwar sein, dass du zwar erst einmal sein Interesse (und seine Geilheit) weckst – wenn du aber nach dem Sex in deine alten, verheerenden Verhaltensmuster zurückfällst, ist er schneller weg, als du „multiple Orgasmen“ sagen kannst. Denn nun ist er wieder klar im Kopf, redet sich vielleicht (wahrscheinlich) sogar ein, er hätte dich verführt anstatt umgekehrt, und sein Jagdtrieb ist damit befriedigt.
Was also kannst du tun, damit er nicht auf Nimmerwiedersehen verschwindet, dich vielleicht sogar schon am nächsten Tag anruft (und damit alle Tipps der männlichen PUAs in den Wind schlägt)?
Mein erster Tipp, der dir wahrscheinlich gar nicht gefallen wird, ist:
Absolutes Kuschelverbot!
Komm bloß nicht auf die Idee, dich nach dem Sex vertrauensvoll an ihn zu schmiegen, und dir den Rücken kraulen zu lassen. Vergiss niemals: Er muss um deine Zuneigung betteln müssen, sonst ist jedes anfängliche Interesse gleich dahin! Steh auf, unmittelbar nachdem der Akt vollzogen wurde (oder, noch besser: nachdem du gekommen bist, er aber noch nicht), zieh dich an (das darf gerne sehr sexy sein; manche Männer stehen sogar noch mehr aufs Anziehen als aufs Ausziehen), und sag:
„Das war wirklich nett, vielleicht wiederholen wir das eines Tages, wer weiß, aber jetzt muss ich wirklich los, meine Freundinnen warten immer noch in der Bar auf mich“.
Das wird ihn höchstwahrscheinlich erst einmal komplett umhauen. Dann wird er anfangen zu stottern, ungefähr so: „Äh, aber Catherine, äh, wie, du willst schon gehen? Darf ich dich wenigstens einmal anrufen?“
Dann verziehst du ein wenig das Gesicht, tust so, als müsstest du da erst einmal nachdenken, und gibst ihm schließlich – halb widerwillig – deine Nummer. Alternativ kannst du auch sagen, dass du nicht einfach jedem Typen deine Nummer gibst, und stattdessen seine verlangen. Dann solltest du ein wenig – aber nicht zu lange – warten, und ihn einige Tage später anrufen. Schreib auf keinen Fall eine SMS, denn damit gibst du ihm erstens die Möglichkeit, zu lange darüber nachzudenken, und zweitens, überhaupt nicht zu antworten. Vergiss niemals: Das Spiel geht immer weiter...
Ich weiß, Textkommunikation ist bequem und so angenehm unpeinlich, aber ich zitiere kurz die Pick-up Lady schlechthin, meine Namensvetterin Kathryn aus „Eiskalte Engel“:
„E-Mail ist was für Pädophile und Verklemmte. Ruf sie an!“
Aber bitte kein Rumgestottere, a la „ähm du, war doch voll nett letzten Freitag, hast du mal wieder Lust.. äh?“ Stattdessen solltest du ihn, je nach Typ, entweder direkt provozieren („Hey, ich habe gerade einen verdammt guten Porno gesehen, und dachte, wir könnten das mal nachstellen“), oder mit einer Frage das Gespräch eröffnen („Hey, sag mal, kannst du kochen? Ja? Klasse, was ist deine Spezialität? / Nein? Ich auch nicht, deswegen hab ich grad ne Riesenpizza bestellt, aber ich glaub, ich schaff die nicht alleine...“) Sehr geschickt sind auch sogenannte Double-bind Fragen (er MUSS eine Alternative wählen), wie zum Beispiel:
„Fandest du mich eigentlich auf Anhieb sympathisch, oder erst nach ein paar Minuten?“
Egal, was er er antwortet, er gibt zu, dass er dich sympathisch findet, und damit MUSS er sich eigentlich wieder mit dir treffen.
Wenn du also die bisherigen Tipps beachtest, wird es auf jeden Fall zum heißen Wiedersehen kommen, es sei denn – Achtung, schmerzhaft – er fand den Sex scheiße. Es kann trotzdem sein, dass er auf deine Strategien anspringt, aber manchmal ist langweiliger/schlechter Sex so ein Abturner, dass er sich bereits geschworen hat, dich nie wieder zu treffen, und damit unempfänglich für deine Tricks ist.
Deswegen werden wir im nächsten Kapitel endlich ganz hart zur Sache kommen, und aus jeder von euch eine Sexgöttin machen.
Bis dahin denkt an die folgenden Regeln:
  • Kein Kuscheln, kein Schmusen, kein Liebesgeflüster!
  • Steh auf und geh!
  • Mach dich wieder zur Beute!
  • Lass ihn um deine Aufmerksamkeit betteln!
  • Lass ihn um deine Nummer betteln!
  • Mach dich wieder interessant, lass ihn zappeln!
  • Und vor allem: Hab Spaß!



In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine